- Akos Ivanyi, Ungarn
- Starford Mvula, Zambia
- Behruz Ilnazarov, Tadjikistan
- Lela Kakhniashvili, Georgia
- Carla Ocano, Uruguay
- Alfredo Rodriguez Zunino, Peru
- Rina Kristanti und Yayuk Siswiyanti, Indonesien
- Tibor Kadar, Rumänien
- Noor Hussein, Kenia
- Joaquin Garrido, Uruguay
- Lee Xiong, Laos
- Nehemia Gurusinga, Indonesien
- Edi Kurniadi und Kusdamayanti, Indonesien
- Myroslav Kabal, Ukraine
- Ekatherina Nevmerzhitskaya und Nikolay Nevmerzhitsky, Russland
- Le Xuan Toan, Vietnam
- Li Ming, China
- Ekaterine Balarjishvili, Georgien
- Gamin Gesa und Yopie Parisi, Indonesien
Mehr als ein beruflicher Austausch
Ein Erfahrungsbericht von Lela Kakhniashvili, Georgien
Ich bin georgische Ressourcenmanagerin und hospitierte im Rahmen des Forest Expert Programs einen Monat lang in deutschen Forstbetrieben und -verwaltungen. Schwerpunkt meiner Weiterbildung waren dabei das Forsteinrichtungssystem und die forstliche Planung.
Im Rahmen meiner Hospitation konnte ich das Forsteinrichtungssystem in Deutschland kennenlernen. Dafür war ich einen Monat lang in verschiedenen Institutionen in den drei Bundesländern Sachsen-Anhalt, Hessen und Niedersachsen, um dort die Prozesse der Waldbewirtschaftung zu sehen und mehr über nachhaltige Bewirtschaftung zu erfahren.
Deutschland hat eine lange Geschichte in der Forstwirtschaft und einen großen Vorsprung durch die langjährige Waldentwicklung nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Mich als junge Berufstätige interessierte sehr, worauf dieses System basiert und was die Grundlage der Waldbewirtschaftung ist. Trotz ständiger Kommunikation mit deutschen Forstfachleuten in Georgien war meine Vorstellung über die deutschen Wälder und ihre Bewirtschaftung sehr oberflächlich, besser gesagt: Theoretische Information kann niemals die praktische Erfahrung ersetzen. Ich denke, genau das ist das Ziel des Forest Expert Program: jungen Leuten eine Chance zu geben, diese wertvollen praktischen Erfahrungen zu sammeln.
Meine Hospitationszeit begann im Forstbetrieb Ostharz im Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt. Der Forstbetrieb Ostharz mit seinem bergigem Relief und seiner naturnahen Bewirtschaftung ähnelt dem natürlichen Zustand des georgischen Waldes. Viele forstliche Maßnahmen könnten nach der deutschen Methode geplant werden, z. B. die Datenaufnahme.
In Sachen-Anhalt sowie in Niedersachsen und Hessen erfuhr ich viel über Betriebsplanung, Steuerung der Holzernte, Waldbaukonzepte, Betreuung und Kontrolle von Privatwäldern, Waldschutz, Naturschutz-Kriterien und vieles mehr. Diese Erfahrung bestand immer aus theoretischen und praktischen Elementen, und das half sehr, die neuen Eindrücke zu verstehen.
Das vielfältige Programm hat mir ermöglicht, zu sehen, dass trotz kleiner Unterschiede zwischen den Bundesländern die organisatorischen Strukturen ähnlich sind. Die Verantwortung und die Bewirtschaftung auf die Ebene der Forstreviere zu übertragen, erhöht die Flexibilität der Betriebsführung. Eine solche Organisation wäre auch in Georgien wünschenswert.
Neben klassischen Tätigkeiten im Forst war es interessant, über neue Projekte zu diskutieren. Besonders spannend fand ich das GreenGain-Projekt, welches in der Landwirtschaftskammer in Hannover vorgestellt wurde. Dieses konzentriert sich darauf, Biomasse von öffentlichen Flächen zu mobilisieren und deren Energienutzung zu fördern. Landschaftspflege ist in Georgien ein großes Problem, insbesondere wenn es um die privaten Besitz geht – viel Biomasse wird einfach verbrannt und verschwendet, solche Projekte können ziemlich gute Resultate erzielen.
Außer der beruflichen Weiterbildung habe ich viel über die deutsche Kultur und Tradition erfahren. Ich habe historische Städte wie Quedlinburg besucht, mit deutschen Förstern gegrillt und ich bin zum ersten Mal in meinem Leben auf Jagd gegangen. Besonders hat es mich gereizt, auf dem Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich zu laufen und Bäume von oben zu beobachten.
Ich bedanke mich besonders beim Deutschen Forstverein und dem BMEL, die mir mit dieser Hospitation viele wertvolle Erfahrung, Kontakte und Freundschaften ermöglichten. Ich danke allen Förstern, die ich getroffen habe und die immer versuchten, neben ihrer beruflichen Erfahrung auch kulturelle und traditionelle Aspekte zu vermitteln. Besonderen Dank an meine Gastfamilien, in denen ich wie ein Familienmitglied aufgenommen wurde.
Das Forest Expert Program, verbunden mit all den traditionellen und kulturellen Elementen, war für mich viel mehr als nur ein beruflicher Austausch!
Lela Kakhniashvili